Der Trend zum Minimalismus beschränkt sich nicht nur auf die Einrichtung der eigenen vier Wände. Auch das Design der Möbel selbst kann diesem Wert verschrieben sein. Im Mittelpunkt steht der Erhalt der eigentlichen Funktion des Möbelstücks, bei gleichzeitiger Reduktion auf das Wesentliche. Besonders der dänische Einschlag des Designs besitzt aktuell viele Anhänger. Was sich dahinter verbirgt, klären wir hier in diesem Artikel.
Nordischer Minimalismus aus Dänemark
Auch in Dänemark setzte sich eine Bewegung in Gang, die sich all jene Vorzüge zunutze machte. Schon in der Nachkriegszeit konnten die Designer von Carl Hansen & Son dabei eine besondere Rolle übernehmen. Berühmt ist das Unternehmen bis heute für seinen minimalistischen Lounge Chair. Hierbei handelt es sich um einen von insgesamt vier Stühlen, die Hans J. Wegner exklusiv für die Marke entworfen hat.
Von vielen Seiten wurde der Stuhl aufgrund seines minimalistischen Designs als eine echte Revolution in der Welt der Einrichtung angesehen. Im Jahr 1950 ging er in Produktion und veränderte sein Design bis zu diesem Tage nicht. Die hölzernen Komponenten sind beim Lounge Chair aus fein geschliffenem Nussbaumholz gefertigt. Hinzu kommt eine Rückenlehne aus Naturkordel, welche dem Stuhl seine Natürlichkeit verlieht. Bis heute handelt es sich um ein Paradebeispiel für Minimalismus in der Einrichtung.
Die Entstehung des Minimalismus
Die typischen Möbelstücke mussten erst deutlich üppiger werden, ehe sich der Minimalismus als eine Art der Gegenbewegung in Gang setzen konnte. Zwei Entwicklungen waren hierfür von besonderer Bedeutung.
Kunstbewegung in New York
In den 1960er Jahren entstand in New York eine neue Kunstbewegung, die sogenannte Minimal Art. Sie lebte von klaren Formen und modernen Designs, die miteinander in Einklang gebracht wurden. Schnell wurde den Künstlern in New York klar, dass sie diesen Ansatz auch auf die Einrichtung beziehen konnten. Zu den Vorreitern zählte Donald Judd, der damit begann, ein Loft in Manhattan nach dem Vorbild der Minimal Art zu kreieren. Hierfür schuf er eine Reihe von selbstentworfenen und sehr geradlinigen Möbelstücken, die auf eine einzige Funktion reduziert waren. Hierbei handelt es sich um die Keimzelle des modernen Minimalismus.
Bauhaus als Vorbild
Schon rund vier Jahrzehnte früher hatte sich in Deutschland die Bauhaus Schule herausgebildet. Bei der Entstehung dieser minimaoistischen Möbel stand aber nicht die Kunst im Vordergrund. Stattdessen war es ihr Ziel, die Herstellung deutlich günstiger zu machen, eine größere Beweglichkeit für Umzüge zu gewährleisten und die Reinigung zu erleichtern. Doch auch für die kommenden Jahrzehnte setzte das Bauhaus mit seinen Kreationen echte Maßstäbe.
Minimalismus als Stil moderner Einrichtung
Dieser Tage hat jeder die Chance, sich bei der Einrichtung der eigenen vier Wände auf den Minimalismus zu stützen. hierfür ist es wichtig, den Raum nicht mit zu vielen optischen Details zu überfrachten, sondern klare Schwerpunkte zu setzen. Nur durch diesen Fokus bleibt das Auge des Betrachters an jenen besonderen Einrichtungsgegenständen hängen, die das Bild prägen sollen. Gleichzeitig handelt es sich um ein klares Gegengewicht zum üppigen Einrichtungsstil der letzten Jahrzehnte, der kaum mehr überzeugen kann.